Im Sportlerbereich erfreuen sich Nahrungsergänzungsmittel einer immer größer werdenden Beliebtheit. Firmen suchen ständig Innovationen in diesem Bereich, die besser oder effektiver als ihre Vorgänger sind. Und doch konnten sich gewisse Nahrungsergänzungsmittel über die Jahre in Sortimenten als Einzelprodukt oder als Inhaltsstoff in komplexen Formeln fest etablieren. Zu diesen Nahrungsergänzungsmitteln gehört die semi-essentielle, proteinogene Aminosäure Arginin. Als semi-essentielle Aminosäure wird Arginin nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Infekte oder katabole Zustände) nicht in ausreichenden Mengen vom Körper selbst synthetisiert, weshalb es über die Nahrung zugeführt werden muss. Essentiellen Charakter besitzt Arginin nur für Schwangere und Neugeborene. Das Abbauprodukt des Arginins ist Ornithin.

Die Wirkung von Arginin

Arginin dient als Substrat für die Entstehung von Nitric Oxide (NO), welches den chemischen Namen Stickstoffmonoxid trägt. Neben L-Arginin spielen Enzyme – allen voran die sogenannten NO-Synthasen (NOS) – Sauerstoff und weitere Faktoren eine Rolle bei der Biosynthese des Stickstoffmonoxids. Dabei entsteht als Nebenprodukt das Harnstoffderivat L-Citrullin. Mit dem Anstieg von Nitric Oxide kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße, die man als Vasodilatation kennt. Da Arginin maßgeblich an der Synthese des Stickstoffmonoxids beteiligt ist, sollte man die gesundheitsförderlichen Eigenschaften von Nitric Oxide im Auge behalten. Neben diesen Eigenschaften werden Effekte auf die Gedächtnisleistung und das Lernvermögen immer wieder von Wissenschaft untersucht.

Arginin und Sport

Im Sportlerbereich hat sich Arginin auf Grund seiner Eigenschaften vor allem in Pre-Workout-Supplements fest etabliert. Man wird fast kein Pre-Workout Supplement finden, welches auf eine Arginin-Form verzichtet.
Inzwischen werden mehrere Formen des Arginins angeboten. Die bekannteste unter ihnen ist nach L-Arginin das sogenannte Arginin-Alpha-Ketoglutarat (AAKG). Arginin als AKG besitzt gegenüber der gängigen L-Form den klaren Vorteil einer verbesserten Bioverfügbarkeit und sollte daher bevorzugt zum Einsatz kommen.

Citrullin

Citrullin ist in der Lage den Arginin-Spiegel höher als Arginin selbst anzuheben und länger aufrechtzuerhalten. Die nicht proteinogenen Aminosäure wird im menschlichen Körper zu einem Großteil aus Ornithin gebildet. Supplementiertes Citrullin wird zu einem großen Teil von den Nieren aufgenommen und zu Arginin umgewandelt. Infolgedessen entstehen NO als Nebenprodukte. Dies wiederum führt zu das für die Sportlerin oder den Sportler beliebtes Pumpgefühl, welches einer verbesserten Durchblutung zu Grunde liegt. Neben der Bedeutung für die NO-Synthese werden positive Eigenschaften auf den Blutdruck diskutiert.

Gute Effekte ließen sich in einigen Studien mit der gezielt kombinierten Verwendung Citrullin und Arginin AKG erzielen.